Thomas gibt Santiago eine zweite Chance

Santiago des Chile 8.11. – 15.11.2014

Recht spät am 8. November sind wir in Santiago de Chile gelandet. Glücklicherweise verlief die Einreise ohne Probleme. Einige Lebensmittel hatten wir vorab deklariert und uns war nicht klar, wie streng man nun unser Gepäck durchsuchen würde. Die Deklaration war zum Glück ausreichend und nach etwa einer halben Stunde Fahrt mit dem Taxi konnten wir in unser neues Apartment im Zentrum der Stadt einziehen.

Auf unseren Vermieter mussten wir in der Eingangslobby eine ganze Weile warten, da die Einreise und die Taxifahrt so schnell verliefen. In der Zwischenzeit fand sich ein chilenischer Bewohner des Hauses ein, der uns eines zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt erzählte. Denn: Eigentlich hatten wir uns vorab auf Santiago gar nicht vorbereitet. Santiago war für uns nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach Neuseeland. Lediglich einen Ausflug nach Valparaiso und auf eins der vielen Weingüter hatten wir geplant. 2009 war Thomas schon einmal in Santiago und empfand die Stadt als die hässlichste Großstadt Südamerikas.

Nach einer kurzen Nacht ging es am nächsten Tag, einem Sonntag, an unser übliches Pflichtprogramm: Nahrungssuche für das tanzende Krümelmonster. Wegen der strengen Einreiseregelungen hatten wir in Argentinien bereits alle angebrochenen und frischen Lebensmittel wegwerfen müssen. Schon der Blick in die Regale verursache Jubel bei Nicole. Erstmals in Nord- und Südamerika waren alle erforderlichen Utensilien auf Anhieb im ersten Supermarkt zu bekommen. Thema erledigt!

Dann genossen wir auf der Fußgängerzone die geöffneten Geschäfte und ließen uns treiben. Auf der Plaza de Armas genossen wir einen Kaffee und Jonas konnte krabbeln und Laufen üben. Der Platz ist umrahmt von historischen Gebäuden, unter anderem dem schönen Gebäude der Hauptpost und dem Rathaus Santiagos. Hier schauten wir auch in die Kathedrale.

Hier stellten wir auch fest: Anders als in Argentinien waren in Chile die Menschen wieder viel offener gegenüber kleinen Kindern. Nicht ganz so wie in Brasilien, aber immerhin wurden Jonas´ Hände in der Fußgängerzone von einer Familie erst einmal mit Feuchties sauergemacht, nachdem die Hände ganz schwarz vom Krabbeln waren. In Buenos Aires waren die Menschen doch eher mit sich selbst beschäftigt.

Am ersten Abend waren wir gleich hervorragend peruanisch essen. Nach einem halbstündigen Fußmarsch landeten wir in einem tollen Restaurant. Es gab hervorragendes Ceviche. Nur Thomas konnte das Essen nicht mehr so gut genießen. Er hatte sich auf dem Flug nach Santiago erkältet.

Am nächsten Tag haben wir erst noch einmal ausgeschlafen und sind dann zum Mercado Central, einem Fischmarkt in einem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, in dem auch zahlreiche Restaurants und auch Souvenirläden zu finden sind. Hier hatten wir leckere Krabben in schöner Atmosphäre. Anschließend schlenderten wir durch die Straßen, bis hin zum Museo de Bellas Artes und dem angrenzenden Parque Forestal. Der Spaziergang ging weiter zum Cerro Santa Lucia, einem 69 m hohen Berg inmitten der Stadt und dem angrenzenden Stadtviertel mit vielen Cafés. Schließlich jedoch landeten wir wieder bei unserem Peruaner vom Vortag.

Da Thomas noch immer angeschlagen war, fuhren wir am nächsten Tag nach einem Mittagessen im Mercado Central mit dem Hop-on-hop-off Bus (für Thomas Hon-off) durch Santiago bis zum Cerro San Christobal, auf den eine Standseilbahn fährt. Von diesem Berg aus – eigentlich auch noch mitten in der Stadt – hat man einen tollen Ausblick auf Santiago und auch auf die Anden, die auf der anderen Seite direkt beginnen.

Abends waren wir in einem Restaurant in Bella Vista, einem Ausgehviertel der Stadt.

Am Tag darauf machten wir den geplanten Ausflug zum zweitgrößten Weingut der Welt. Concha y Toro. Dorthin fuhren wir mit der Metro und schließlich mit dem Taxi. Eigentlich hätten wir uns gerne ein kleineres Weingut angesehen. Letztlich war das Gelände jedoch sehr schön und die Führung über das Weingut sehr gut organisiert. Jonas suchte sich hier seine Flirtpartnerin selbständig und setzte sich zu einer chilenischen Mitarbeiterin des Weinguts auf die Bank, als würden sich beide seit Ewigkeiten kennen. Die Mitarbeiterin teilte mit Jonas sogar ihr Funkgerät und ihr Handy. Beides ließ er, anders als üblicherweise zu Hause, nicht einmal fallen. Nach und nach versammelten sich immer mehr Mitarbeiter um die kleine Bank und asiatische Besucher des Weinguts filmten Jonas gar. Schließlich bekam Jonas noch Kekse gebracht und der Besuch war perfekt.

Auf der Rückfahrt hatten wir noch ein lustiges Gespräch mit einer jungen Chilenin, die auch sehr gerne reist und unbedingt ihre deutschen Freunde besuchen möchte, die sie während einer dreimonatigen Reise in Neuseeland kennengelernt hat.

Das Abendessen fiel leider recht karg aus. Das Restaurantangebot in der Nähe des Apartments war dürftig. Zudem hatte Nicole kurzfristig die Zusage zu einem Ganztageritt in die Anden bekommen, der vorbereitet werden musste.

Gestern hatte Nicole einen tollen Ritt in die Anden. Eine Hessin, die seit Jahren in Santiago lebt, organisiert diese Ritte. Ein deutsches Geschwisterpaar nahm teil, das selbst seit 12 Jahren in Santiago lebt. Die Aussicht auf Santiago und in die Berge war toll. Zudem konnte man viel von der Santiago umgebenden Landschaft sehen, die doch recht vielfältig ist. Der Ritt ging durch stachelige Büsche und die Abgründe neben den Wegen waren ordentlich. Nach einer Pause an einem Wasserfall in den Anden ging es wieder bergab. Oft hatte man das Gefühl, dass es sich nicht um Pferde handelt, sondern um Bergziegen, so steil waren die Wege, die bewältigt werden mussten. Interessant waren auch die Gespräche mit den drei ausgewanderten Deutschen über deren Geschichten und Leben in Santiago. Nach 6 Stunden war der Ritt vorbei. Und die Schmerzen da.

Und da die Schmerzen auch noch am nächsten Tag da waren und Nicole auch sonst schwächelte, entschlossen wir uns, den letzten vollständigen Tag bei gutem Essen ausklingen zu lassen, anstatt nach Valparaiso zu fahren. Das Essen gab es im Barrio Paris Londre – draußen, denn in Südamerika wird es von den Einheimischen gerne vorgezogen, klimatisiert in geschlossenen Räumen zu essen.

Fazit zu Santiago de Chile: Entgegen der ursprünglichen Meinung von Thomas zu dieser Stadt, waren wir beide von der Vielfältigkeit dieser Stadt überrascht. Man hat eine recht moderne Stadt, in der man alles bekommen kann und die viele Europäer anzieht, die hier arbeiten. Das Meer und die schönen Orte Valparaiso und Vina del Mar sind nah. Auf der anderen Seite hat man die Anden, die neben der beeindruckenden Landschaft vielfältige Möglichkeiten bieten wie Skifahren, Schneeschuhwandern, Trekken und und und. Die Stadt selbst bietet viel Grün und nette Plätze. Und Weingüter mit hervorragendem Wein ringsherum. Schade, dass der Besuch von Valparaiso ausfallen musste.

Alles in allem musste Thomas seine ursprüngliche Meinung revidieren. Santiago ist eine Reise wert.

Morgen haben wir noch einen Tag hier in der Stadt. Abends geht’s dann gen Neuseeland. Eine komische Vorstellung dass zwischen Chile und dort nahezu ausschließlich Wasser liegt…Wir freuen uns auf Auckland!

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