Rio – und das tanzende Krümelmonster

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Rio de Janeiro – 5.10.2014 bis 14.10.2014

Nach einem zehnstündigen Flug von Toronto nach Sao Paulo und einem einstündigen weiteren Flug, kamen wir am 5. Oktober in Rio de Janeiro an. Zum Glück hatte Jonas einen eigenen Sitzplatz und schlief die meiste Zeit durch. Nun hieß er erst einmal, mit dem Taxi zu unserem Apartment kommen. Der Taxifahrer verstand kein Englisch, wir kein Portugiesisch, sein Tank war leer und wir müde. Aber, erstaunlicherweise klappte die Fahrt durch das volle Rio doch recht schnell.

Unser Apartment liegt zentral an der Copacabana, nicht weit entfernt von Ipanema.

Nach Canada war Rio ein ganz schöner Kontrast und die Schönheit Rios wollte sich auch erst einmal nicht sofort erschließen. Es war recht kühl mit unter 20 Grad und einem recht starken Wind am Meer. Zudem war es ganz schön diesig. Und wir kamen uns komisch vor, kein Portugiesisch zu verstehen und auch nicht antworten zu können. Englisch wird hier eher selten gesprochen. Aber nach einigen Tagen kommt man auch damit klar, ist es doch wie ein wildes Gemisch aus Französisch, Spanisch und Italienisch.

Außerdem ging wieder einmal die Suche nach Babygläschen und Windeln los. Diesmal waren die Windeln kein Problem, wenn auch recht teuer. Milch gabs auch wie Zuhause. Nur die Gläschen waren rar und hatten den stolzen Preis von rund 3 Euro. Wenn man bedenkt, dass Jonas bis zu 5 davon täglich verdrückt und zudem noch Obstgläschen, ist das nicht ohne. Also erst mal kochen…macht allerdings auf Reisen nur bedingt Spaß, wenn man auch mal irgendwann die Wohnung verlassen möchte.

Den ersten Tag haben wir komplett am Stand der Copacabana verbracht. Den nächsten in Ipanema am Strand. Und dann fuhren wir mit der Bahn ins historische Zentrum Rios.

So langsam wurde es täglich wärmer und man konnte so langsam sehen, was Rio ausmacht: die Vielseitigkeit. Einerseits die schönen Strände, dann die Berge, der Regenwald, die historische Seite und und und.

Die Menschen sind immer freundlich und Jonas ist hier die rotblonde Attraktion. Jeder macht seinen Spaß mit ihm und er fühlt sich wohl. Jeder Brasilianer, der englisch spricht, suchte das Gespräch. Oft sind dies Brasilianer, die im Ausland gelebt haben. Immer wieder haben sich dadurch interessante Gespräche ergeben. Jonas steht vor allem auf ältere Mädchen. Ein etwa dreijähriges Mädchen sang ihm ein Ständchen, andere sind wegen seiner Pausbäckchen in heller Aufregung. Die scheinen überhaupt in Brasilien eine Art Statussymbol zu sein. Jonas jedenfalls lässt keine Gelegenheit zum Flirten aus.

Gestern sind wir mit dem Van auf den Corcovado gefahren, um von dort aus über Rio zu schauen und natürlich den Christo Redentor aus der Nähe zu sehen. Wirklich beeindruckend! Und erst die Aussicht! Jonas hatte hier Spaß mit den brasilianischen Kindern, die hier mit ihren Eltern unterwegs waren. Wir sind erst nachmittags auf den Berg gefahren, so dass wir in den Genuss eines wunderschönen Sonnenuntergangs kamen. Etwas befremdlich war lediglich der Hubschrauber, der mit schwer bewaffneten Polizisten nahe um uns herum kreiste.

Heute wollten wir eigentlich nach Santa Teresa, einem malerischen Stadtteil Rios. Dorthin wollten wir mit der alten Straßenbahn, die eigentlich 2014 ihren Betrieb wieder aufnehmen sollte. Leider fuhr die Bahn heute nicht, so dass wir zu Fuß nach Lapa unterwegs waren. Dort sind wir auf einen schönen alternativen Markt gestoßen und haben anschließend leckere Filet Mignon Spieße in einem alten Restaurant gegessen. Aus den Restaurants war überall Sambamusik zu hören. Wir haben uns das alte Aquäduct in Lapa agesehen und haben uns leider auf dem Weg zur Treppe des Künstlers Selaron verirrt. In den Straßen um die Treppe herum wurden die Menschen auch etwas sonderbar, so dass wir beschlossen, zurück zur Copacabana und zum Stand zu fahren und unseren gewohnten Absacker am Strand zu nehmen und die schöne Stimmung zu genießen. Inzwischen essen wir dort auch abends mit all den Brasilianern, weil dort das einfache Essen am besten ist und auch die Stimmung am besten. Überall wird Musik gespielt. Und auch Jonas tanzt eifrig dazu und versucht im Rhythmus mitzuhalten.

Die Gläschen haben wir dann nach einigen Tagen doch noch gefunden, so dass wir nun doch nicht mehr dauernd kochen müssen. Dennoch ist es derzeit mit Jonas recht anstrengend. Er hat nun nach langer Zeit doch seine Vorliebe für Brot entdeckt. Eigentlich sollte man denken: endlich. Aber nun isst er quasi 24h nur noch. Ohne sein Brot und ohne sein brasilianisches Gebäck will er nicht mehr sein. Überall wird gekrümelt und geklebt, was das Zeug hält. Und wehe wenn der Stoff ausgeht.Ich glaube, wir ziehen eine Spur aus Krümeln und eingespeichelten Brotbröckchen hinter uns her.

Seit heute hat er noch Erdbeeren für sich entdeckt und seine Avocados liebt er sowieso. Also werden zusätzlich alle Dinge in Reichweite rot und grün eingematscht. Zum Glück gibt’s in der Wohnung eine Waschmaschine. Die ist derzeit täglich im Einsatz.

Zudem will er unbedingt laufen lernen. Sein neuestes Hobby hierbei ist es, nicht gerade geräuschlos Stühle von A nach B zu rücken. Mit einer Ausdauer, die leider oft bis spät am Abend anhält. Selbst durch die brasilianischen Kellner in den Restaurants wird er unterstützt. Während wir längst k.o. sind, möchte der kleine Mann immer noch weiter machen. Eigentlich wäre es uns nicht unrecht, wenn er sich mit dem Laufen noch ein bisschen Zeit lässt.

Zum Glück ist morgen ein Strandtag angesagt. Aber auch der könnte anstrengend werden: Morgen ist Sonntag und der Strand brechend voll. Thomas ist beim Fußball.

Also erst einmal Schlafen – für einen neuen Tag mit dem Krümelmonsterenergiebündel.

Gute Nacht!

Das Bildmaterial wird morgen nachgeliefert!

3 Kommentare zu “Rio – und das tanzende Krümelmonster

  1. Hey ihr Drei, ihr seid ja echt der Hammer. Seit wir euch getroffen haben, geht uns der Gedanke einer Weltreise nicht mehr aus dem Sinn 😉 Freuen uns jetzt schon auf die nächsten Reiseberichte von euch. Gott sei Dank ist Jonas wieder fit und jetzt genießt es erst recht. Liebe Grüße von den Dreien von der Fähre Robert, Bianca und der kleine Luis.

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